Presse SPD Gruppe im Regionalverband

Rede des Stellvertretenden Gruppensprechers Michael Göllner anlässlich der Wahl des Verbandsvorstandes des Regionalverbandes

Herr Vorsitzender,

meine sehr geehrten Damen und Herren,

wir wählen heute die neue hauptamtliche Verbandsspitze, die den Verband in den nächsten Jahren führen wird. Wir wählen zwei Persönlichkeiten, die die politische Richtung des Verbandes maßgeblich bestimmen und dafür Sorge zu tragen haben, dass der Regionalverband FrankfurtRheinMain als die politisch gestaltende Institution in der Metropolregion FrankfurtRheinMain, weit über die Kernaufgabe der Flächennutzungsplanung hinaus, wahrgenommen wird.

Goellner-Michael

Mit der Verbandsspitze wird auch die politische Agenda des Verbandes bestimmt. Diesen Anspruch haben die Gruppen von SPD und CDU an die Bewerber gestellt und heute stehen zwei Personen zur Wahl, die diesen Anspruch auch an sich selbst stellen.

Gemäß dem Koalitionsvertrag von SPD und CDU steht der Gruppe, die die absolut meisten Stimmen im Verbandsgebiet bei der letzten Kommunalwahl bekommen hat, das Vorschlagsrecht für den Verbandsdirektor zu und dem anderen Partner das für den 1. Beigeordneten.
Nicht jeder hat dieses System verstanden. Ich bin aber der Überzeugung, dass es für unseren Verband kein Verfahren gibt, das demokratischer ist als dieses. Sieht man von einer Direktwahl ab, von der ich aber glaube, dass sie nicht gerade die Massen von Bürgern an die Wahlurnen locken würde.
Es liegt in der Natur der Sache, dass es mein Wunsch gewesen wäre, die SPD hätte das Vorschlagsrecht für den Verbandsdirektor. Aber das Ergebnis ist wie es ist.

Und  tatsächlich ist das in der Zusammenarbeit unserer Gruppen kein Problem. Wie es auch kein Problem der neuen Verbandsspitze sein wird, mit der Rollenverteilung klar zu kommen. 

Mit dieser Wahl heute reduzieren wir den Verband an seiner Spitze auch wieder auf zwei Hauptamtliche, und ich möchte natürlich auch dem bisherigen Verbandsdirektor Ludger Stüve und der 1. Beigeordneten Birgit Simon an dieser Stelle für die Arbeit im Verband danken und für die letzten Monate im Amt weiterhin viel Schaffenskraft wünschen.

Heute stehen zwei Persönlichkeiten zur Wahl, die klare politische Vorstellungen von der Region, von der Rolle starker Kommunen, von der Kraft und Stärke des Ballungsraumes FrankfurtRheinMain und von der Strahlkraft der Metropolregion über unser Bundesland hinaus haben.

Die SPD-Gruppe unterstützt den Vorschlag der CDU, die Thomas Horn als Verbandsdirektor nominiert hat. Thomas Horn bringt für diesen Posten alle nur denkbaren Voraussetzungen mit. Er war langjähriger Bürgermeister von Kelkheim und hier im Verband viele Jahre Gruppensprecher der CDU. Als Beigeordneter hier im Verband ist er ein verlässlicher, kompetenter Partner der Kommunen.

Als neuen 1. Beigeordneten schlagen wir als SPD unseren Gruppensprecher Rouven Kötter vor.

Rouven Kötter wird, davon bin ich überzeugt, ein ideales Gespann mit Thomas Horn an der Spitze des Verbands bilden. Die beiden werden nicht nur den Regionalverband, sondern auch die Metropolregion nach innen und außen hervorragend repräsentieren.

Rouven Kötter ist seit zehn Jahren Bürgermeister der Gemeinde Wölfersheim und hat sich von Beginn seiner Amtszeit auch hier im Verband eingebracht.
Er war Vorsitzender des Haupt- und Finanzausschusses und führt seit fast sechs Jahren die SPD-Gruppe als Vorsitzender. Ich bin überzeugt, dass es nicht einen hier im Saal gibt, der nicht der Überzeugung ist, dass Rouven Kötter diese Position hervorragend ausfüllen wird.

Selten habe ich einen Politiker gesehen, der es geschafft hat, in so kurzer Zeit weit über die eigenen Parteigrenzen hinweg eine so große persönliche und fachliche Anerkennung zu erlangen.

Selbst seine größten politischen Kritiker erkennen seine herausragenden Fähigkeiten an.

Ich erlaube mir aus der Webseite der Wölfersheimer Grünen zu zitieren, die anlässlich seiner Nominierung folgendes schreiben:

„Kötter ist das beste Pferd im Stall der Wetterauer SPD, er ist ein herausragender Redner und er zeigt auf verschiedenen Politikfeldern politische Haltung. Das ist so beim Kampf gegen rechten Extremismus und Populismus, das ist so in der Frage, wie man mit den Flüchtlingen vor Ort vorausschauend und anständig umgeht und das zeigt sich an seinem Engagement für Europa, den Partnerschaften mit einer slowakischen und einer französischen Gemeinde…“ 

Hier wird deutlich, dass von einem Politiker die Rede ist, der große Fähigkeiten hat und der ein klares Wertekorsett trägt. 

Wenn man den Namen Rouven Kötter googelt, kommt man ganz schnell auf einen Beitrag aus dem Jahr 2016 mit der Überschrift:

„Dieser Mann hat die NPD besiegt, das können wir alle von ihm lernen.“

Hier wird Bezug genommen auf das Engagement, das ihn zur Politik gebracht hat. Es gab Zeiten, in denen Wölfersheim als braunes Nest und politische Hochburg der NPD berüchtigt war.

Als ganz junger Mann hat Rouven Kötter hier bereits klare Linie gezeigt. Die demokratischen Parteien haben viele Jahre daran gearbeitet, dieses braune Gespenst aus Wölfersheim zu vertreiben. Nie würde Rouven Kötter darauf kommen, dass er es alleine war, der diesen Spuk beendet hat. Beeindruckend ist aber, wie groß seine Rolle hier von außen wahrgenommen wird.

Welche Eigenschaften qualifizieren Rouven Kötter nun, diese politische Karriereleiter weiter nach oben zu steigen und hauptamtlicher Beigeordneter hier im Verband zu werden?

Er ist ein engagierter Wirtschaftspolitiker. Er weiß, dass nur das verteilt werden kann, was vorher erarbeitet wurde. Er steht in seiner Kommune für die Schaffung von Arbeitsplätzen und den Ausbau der Infrastruktur und wird auch in seiner neuen Rolle hier Schwerpunkte setzen.

Rouven Kötter ist ein überzeugter Europäer. Er spricht fließend Englisch und Französisch und wird ganz sicher an dem europäischen Netzwerk, das durch unser Europabüro deutlich wird, für unsere Region weiter arbeiten.

Rouven Kötter kennt die Metropole und er kennt den ländlichen Raum. Als Bürgermeister von Wölfersheim weiß er, was es bedeutet, nach Frankfurt einzupendeln. Er weiß, wie wichtig Infrastruktur ist. Er weiß aber auch, wie wichtig es ist, nicht nur den Kern zu stärken, sondern dass unsere Region nur erfolgreich sein kann, wenn wir die ländlichen Bereiche unserer Region ebenso stärken und entwickeln.

Rouven Kötter ist ein engagierter Sozialpolitiker, der weiß, dass Familien gute Rahmenbedingungen brauchen. Bei der Aufgabe, die wirtschaftliche Prosperität unserer Region zu sichern und weiter voranzubringen, wird er nie vergessen, dass die Politik die richtigen sozialpolitischen Rahmenbedingung zu sichern hat.

Jetzt werden die Grünen sagen, von allem hat er gesprochen, nur nicht von der Ökologie. Ich kann Sie beruhigen, das kommt jetzt. Rouven Kötter ist ein Politiker, der als Familienvater von zwei kleinen Kindern sehr wohl weiß, dass die natürlichen Lebensgrundlagen für zukünftige Generationen gesichert werden müssen. Allerdings unterscheidet sich der Realpolitiker Rouven Kötter von Ideologen und Reaktionären, die immer die reine Lehre für sich beanspruchen. Das liegt an seiner Fähigkeit, Sachverhalte von vielen Seiten zu durchleuchten, sich dann eine klare Meinung zu bilden und diese dann auch durchzusetzen.

So hat er zum Beispiel  in Wölfersheim ein Klimaschutzkonzept entwickelt und im Bereich der alternativen Energien den größten Solarpark der Wetterau entwickelt.

Für die SPD-Gruppe liegt der einzige Wermutstropfen in der Nominierung von Rouven Kötter darin, dass wir einen hervorragenden Gruppensprecher verlieren. Wir sind aber stolz, einen solchen Kandidaten präsentieren zu können und würden uns freuen, wenn er nicht nur das Vertrauen der Koalition, sondern auch vom Rest des Hauses bekommen würde.